Hr. Prochnow hat gerade die zweite Auflage des Rollei Report 3 herausgebracht. Die neue Auflage nutzt eine bessere Drucktechnik und enthält nun beispielsweise die schwarze Voigtländer VF101 und die Rolleiflex 3000ED (damit macht er mir nicht nur eine große Freude, sondern auch die Arbeit schwerer, Dinge zu zeigen, die nicht im Buch stehen (ich lass' die Kameras trotzdem erstmal hier)).
Die Voigtländer VF 101 ist hinlänglich bekannt, die schwarze Variante
(murmel murmel (US-)Export-Version) war in der ersten Auflage des
Rollei Report 3 noch nicht drin, im Voigtländer Report 1 (ebenfalls von
Claus Prochnow, wie der Rollei Report), in der zweiten Auflage und hier
wird sie endlich gezeigt:
Zusammen mit der blonden Variante, um das 49mm Filtergewinde
in der (dann nutzlosen) Schiebegegenlichtblende zu zeigen. Besitzer
des Voigtländer Reports mögen bitte die Seriennummer "5545578"
würdigen.
Auch die Voigtländer VF 102 ist comme il faut im Buch beschrieben.
Die Beschriftung der photokina-Muster mit Voigtländernamen auch, doch
im Buch wird das Tele noch als "Sonnar" gezeigt, hier als Color-Dynarex:
Zusammen mit S310 um die Familienbande zu zeigen.
Die Die XF35 (PR 505) und VF135 (PR 504/2) sind hinlänglich bekannt. Bis vor
kurzem war mir aber nicht bekannt, daß es die XF35 in "black paint" (links)
und "oberflächenveredelt" (rechts) gab. Ich muß nur noch mal rausfinden, ob
es "schwarz eloxiert", "schwarz verchromt" oder "galvanisiert" heißen muß.
Am Schnellschalthebel der rechten Kamera erkennt man schön den Farbunterschied.
Das Buch ist bei der Rollei 35 so komplett, daß es schwerfällt,
noch unbekannte Dinge zu zeigen. Hier lediglich um der verbesserten
Visualisierung Willen einige Details, die man angucken sollte,
wenn eine "Rollei 35 Compur-Gossen-Zeiss" angeboten wird:
Frühe "Rollei 35 Made in Germany" (links) hatten (u.a.):
- schwarzen seidenglanz Lack innen
- lauter Schrauben mit Langschlitz
- eine Aufwickelspule aus Metall
- Einen separaten Blechstreifen für die Feder der Andruckplatte
- Hinweis auf eine "PX 13 (PX 625)" Batterie
Spätere "Rollei 35", besonders die "Made in Singapore" hatten:
- "Eislack" (heute verboten wegen der Bleisalze)
- einige Schrauben mit Kreuzschlitz
- eine Aufwickelspule aus Kunststoff
- eine einteilige Feder für die Andruckplatte
- Hinweis auf eine "PX 625/H-D" Batterie
- eine Verdrehsicherung für die Filmpatrone ("oben rechts")
Darüberhinaus sollte natürlich:
- die Gravur nicht selbstgemacht aussehen,
- die Seriennummer der Kamera "passen" (Erst kommt eine 3 und
dann gaaanz vielen Nullen - "302xyz" erscheint mir persönlich
eher unplausibel, sowas wird aber bei eBay schon mal angeboten ;-) und
- die Seriennummer des Objektivs sollte passen ( "431..." und "432..."
erscheinen mir plausibel. Die "437..." oder "501..." sehen eher nach
einer Reparatur oder einer irgendwo gefundenen Rückwand mit schöner
Gravur aus ... oder?)
Schnell noch zwei Varianten der Blitzschiene, die rechts mit einem
Guckloch für das Zählwerk, die andere (links an der Kamera und in der Mitte)
mit einem großzügigen Ausschnitt, gleich mit für den Riegel der Rückwand:
mit unterschiedlichen Kontakt-Adaptern; geschraubt oder gesteckt (nicht gerührt).
Welchen Gegenstand kann man ohne ihn jemals aus der Verpackung zu nehmen
ohne Einschränkungen in der für ihn vorgesehenen Art und Weise verwenden?
Mit so einem schönen Briefbeschwerer aus massivem Aluminium sollte das
eingermaßen gelingen ... andersherum gefragt:
Wie kam es dazu, daß die Rollei 35 so aussah, wie sie letztendes aussah?
Man baut erstmal Muster in Originalgröße und spielt damit rum. Zu Anfang noch
mit Fake-Selenbeli.
Zur gleiche Zeit (nur etwas später) auch mit angedeutetem CdS-Beli:
Dies Muster hat sogar einen noch schöneren Rücken und einen Schnellschalthebel
und ein unfreiwilliges Wechselobjektiv:
Na ja, irgendwann hat man dann das endgültige Design gefunden.
Das geht dann eine ganze Zeit lang gut, bis jemand ein Schestermodell "S"
erfindet, und das Original in "T" umbenannt werden muß:
Dies hier ist sozusagen die "Rollei 35 TS" - "mit Tessar und mit Scharnier"
statt mit einer verlierbaren Rückwand - ging dann aber nicht in Serie.
Sie haben alle Bücher (inkl. der Schundliteratur) über die Rollei 35 gelesen
und wissen eh alles über die Kamera und alles was dazugehört? Ja, warum
haben Sie mir denn dann nicht schon längst erzählt, daß die Verpackung der
Rollei 35 T was besonderes ist?
sie kommt mit einem patentiertden Innenleben daher (Britisches Patent 1476012)
Die "Nasen" an den Ecken sollen für beseren Schutz leichter Inhalte (im
vergleisweise steifen Styropor) sorgen, leider leidet der Karton nun mehr.
Wie hätte es weitergehen können?
Mit der "Rollei 35 ST" - "ST" wie "Scheunen-Tor" ?
Leider fehlt hier der Schnellschalthebel, da hilft dem Stück schwarz lackierter
Modelliermasse auch das "A" für Automatik nicht weiter.
Die Pleite kam dazwischen und dann war da dieses Erdbeben und dieser große
schwarze Hund ... wie ging es nach der Pleite weiter?
Gucken wir einmal hinter die Kulissen der kommenden "Rollei 35 classic":
Der Blitzschuh ist schon oben, die Rückwand erinnert noch an die Platin Edition.
Es wird noch am Schnellschalthebel herumgedoktert (wie soll man da einen Blitz
montieren?), der Beli ist schon wieder "ganz der Alte" - die Episode mit den LEDs
vergessen - aber die Farbe ... .
Können Sie sich eine Kamera vorstellen, bei der mein Kurator feuchte Hände
bekommt? Nach Rolleidoscopen, Weitwinkel-Rolleiflex, 2,8F White Face und der
einen oder anderen hochkarätigen Rarität ... Können Sie sich vorstellen, daß es
dann eine simple Amateurknipse mit 3,5er Triotar und Selen-Beli ist?
Schwer zu glauben, aber hier ist so ein Stück (und ich bekenne offen,
auch mich diese Entdeckung nicht kalt gelasen):
die Rollei A 126 mit Triotar 3,5/35 "Made by Rollei",
mit Blitzwürfelanschluß und für 126er Knipser-Kassetten ...
OK, nur ein Design-Muster aber was für eines! Stilistisch wie die Rollei 35 mit
verschromten Kappen oben und unten und Kunstleder in der Mitte ...
Was? Pomadig? Es geht auch progressiver:
Roter Auslöser, vorn und hinten schwarz,
ein silbernes Band umschlingt die Kamera
Man beachte die liebevoll eingefügten Sucherbilder
Sieht doch schon ganz nett aus, geht aber auch noch als Orgie in Mattschwarz:
Diesmal Auslöser grau, Blitzwürfelanschluß orange.
Ich kann wirklich nicht sagen, welche mir am besten gefällt ...
Nach heutigen Maßstäben wirkt die komplett schwarze evtl. etwas "billig" und
die mit den Chromkappen und dem Kunstleder macht evtl. der Rollei 35 unnütze
Konkurrenz im eigenen Haus ... die mit der Banderole vielleicht?
Hurz! So manches Kunstwerk leidet unter der Interpretation durch die Experten.
Hier kommt meine Interpretation:
- Rollei wollte in den 60ern auf den Amateur-Massenmarkt der 126er Kassetten Kameras
- die Kamera wurde nicht produziert, weil man sich bei Rollei auch nicht entscheiden
konnte welche Variante schöner ist, sondern weil man auch im 126er Markt eine
ganz besondere Kamera anbieten wollte.
So verschwanden diese drei Schönheiten für lange Zeit hinter verschlossenen
Türen - stattdessen kam die Rollei A 26 - und ich halte sie nun für Top-Stücke
in meiner kleinen Sammlung.
Schöne Rücken haben es so manchem angetan:
auch, wenn man ahnt daß dies hier Mme Tussauds Camera sein dürfte ...
die Rollei A26 (hier ein Design-Muster) war in ihrer Art einzigartig. Ausgelegt für
die eher auf den Amateurknipser zugeschnittene Kodak Instant Kassette 126
aber mit Programm-Automatik und einem versenkbaren Zeiss Objektiv:
Das Design-Muster ist dem Serienmodell schon recht nahe. Den roten runden
Auslöser hatte sich allerdings Agfa patentieren lassen, der wurde dann in der
Serie eckig gefertigt.
Manche Dinge, wie die Rolleiflex SL 350, hat man dutzende male in den
Händen (immer daran denken: "Die schwarze SL 350 ist viel seltener!")
und auf einmal stolpert man über Details ... hier über die Position
der "MADE IN GERMANY BY Rollei"-Gravur:
Die mit der Gravur auf der linken Seite sieht dazu noch rechts
unter dem Schnellschalthebel etwas merkwürdig aus:
Im rechten Licht und schrägen Winkel lesen wir rechts zusätzlich
"MADE BY Rollei SINGAPORE" versteckt unter einer dünnen Schicht
schwarzer Farbe. Was wohl stimmen mag?
An dieser Stelle muß ich kurz um Entschuldigung für die Darstellung einer so schrottoiden
Kamera wie der Voigtländer VSL 1 (PR 560/7) bitten, es dient einem guten Zweck.
Ein möglicher Grund, warum die VSL 2 CX (PR 562) nicht in Serie ging, könnte darin bestehen,
daß sich die von der VSL 1 bekannte Offenblendenmessung bei der VSL 2 CX wegen des dort
vorhandenen Gekröses zur Blendenschließung und Meßwertspeicherung nicht realisieren ließ ...
Etwas später wurde es besser: Die Erfindung der SL 35 E bzw. Voigtländer VSL 3 E
(als Vitoflex E geplant) erlöste uns von Rolleiflex SL 35 M & ME bzw. Voigtländer VSL 1 & 2.
Übernommen wurden der schräge Zylinderlinsenindikator in der Standardmattscheibe und
das nur bei transportiertem Film zählende Zählwerk. Es entfiel das aus Braunschweiger
Käse gesinterte Planetengetriebe unter dem Schnellschalthebel der Voigtländerkrankheit
und es kam ein neuer Verschluß, der einem schönen symmetrischen Aufbau ermöglichte ...
Hier ein paar Rohteile für die Rollei-Variante (bei der Voigtländer war die Oberkappe
eckiger und aus verchromtem Kunststoff) - leider baute man noch eine oftmals
defekte Abblendtastenmechanik ein, die Verschlußzeiten B und X sind bei älteren
Kameras nicht immer zuverlässig und nach ein paar Jahren leidet der Rückschwingspiegel
an erektiler Dysfunktion. Trotzdem mag ich die Kamera seit 1982.
Ein paar Details dazu gefällig? Es stecken noch ein paar mehr patente Ideen
in der Kamera (unter dem abgenommenen Bodendeckel):
Die Lamellen des Verschlusses (oben auch ein ausgebautes Exemplar) bilden
ein patentiertes Parallelogramm (z.B. GB-Patent 1512039)
und auch die Bremse für den Verschluß ist patentiert (z.B. US-Patent 4.110.773):
sowie die Art, Verschluß und Spiegelkasten als separat testbare Einheiten zu
bauen (GB-Patent 1549509):
dazu kommt noch eine patentierte Kurbel (z.B. DE 2639953) mit Knickgelenk
und mitdrehendem Anschlag, die auf kleinem Raum das Drehmoment im
Verhältnis zum Spannweg "optimal" hält:
In der oben geöffnet gezeigten Kamera links zu finden. Bis auf das Kurbelgetriebe
auch in der SL 2000 F und deren Ablegern wieder zu finden.
Die verrückten späten 70er / frühen 80er Jahre ... Rollei plante die SL 2000F
als Dualautomaten (Zeit- und Blendenautomatik) und mit 1/2000s als
kürzester Zeit. Für die Anzeige der gewählten Blendenwerte hatte man einen
eigenen Mechanismus erdacht (hoffentlich lagweile ich nicht mit all diesen
Patentzeichungen ...):
Die Skala "2" ist auf klares Material "1" aufgedruckt und wird durch eine Hebel-
Stiftkombination ("16", "18"), die den Codierungsring "21" für die Lichtstärke
am Objektiv "20" abtastet so verschoben, daß jeweils 8 Blendenwerte in einem
Ausschnitt am Sucherrand erscheinen (Blendenwerte von 1,4-45 rechts im Bild,
Verschlußzeiten von 1/2000s to 16s links (das Bild ist zur besseren Lesbarkeit
spiegelverkehrt wiedergegeben)).
Ein Meßgeräte-Zeiger oder eine LED-Zeile zeigt dann an, welche Blende & Zeit
die Kamerautomatik gewählt hat OK, das war die Theorie, hier ein Teil der Praxis:
für alte Objektive ohne die Codierungsstufe für die Lichtstärke wird durch
eine äußerst vigelinsche Kulissenmechanik ein roter Keil "13" eingeschwenkt
(rechts zu erkennen, bzw, unten am rechten Exemplar eingestellt)
und die Kamera würde eine Tendenz anzeigen, um wieviele Stufen abgeblendet
wird. Links: Stellung für Objektiv mit f4, Mitte: f1,4.
Schon zu diesem Zeitpunkt hat man also den Verzicht auf ein Noktilux (oder
Jubiläumsplanar 1,2/85) erklärt ;-)
Die SL 2000F hat(te) es natürlich dennoch "in sich".
Das Magazin war durch mindestens zwei Patente geschützt:
einmal der Filmverlauf, der die Planlage optimiert:
dann die (beinahe narrensichere) Bedienung der Mechanik über einen zentralen Bedienknebel
und auch die Kamera hatte schützenswerte Details:
Der senkrecht zu einer Gehäusewand eingebaute Motor "1" wurde z.T. im
Einstellrad für die Verschlußzeiten versteckt (das erklärt dann auch den
Auswuchs auf dem Dach der Spezialkameras ohne Verschlußzeitenrad
z.B. L-Ray LR-12 und Rolleiflex 3000P ("siehe unten"))
And now for something completely different!
Die Rolleiflex 3000ED ("ED" ? Ja, wie "Erkennungs Dienst"!)
Sieht aus wie eine 3003 spart aber viel Film. Auf einmal passen 72 Bilder (18x24)
auf einen "36er"-Film ... und Hochformat-Porträts gehen auch gleich viel leichter
von der Hand:
Beinahe könnte ich hier eine gute Überleitung vom Erkennungsdienst zur Verkehrsstaffel
und der 3000P hinbekommen, aber da kommt mir die L-Ray LR-12 dazwischen:
Sieht für den Laien aus wie eine 3000P ist es aber nicht ... angeblich was für
die Qualitätssicherung im Reifenbau ...
Zur richtigen 3000P kommen wir gleich, bei den Objektiven - für den Fall,
daß Sie Ihre gerade nicht zur Hand haben.
Ach, und dann läuft mir noch dieser Bastard hier in die Quere:
Sieht für den Messebesucher aus wie eine metric-Kamera mit Réseau-Scheibe,
ist es aber nicht. Es war nie eine Réseauscheibe installiert - Ätsch, ist nur ein auf
hausfrauensicher (nur "A" und "0" (wie "aus") als Verschlußzeit, kein Dauerfeuer,
kein Memo oder Selbstauslöser, kein "B", keine Dioptrienbverstellung, nur ein
Auslöser oben aber der Lichtschachtsucher ...) getrimmter Mischling aus SL 2000 F
und 3001 mit einem schönen Aufkleber:
Man erkennt jedenfalls sehr schön die Rastung für die Entfernungseinstellung am
metric-Objektiv.
Rollei 16 und Rollei 16S sind niedliche Kameras, aber aus irgendeinem Grund
sieht man selten welche in Gebrauch. Weil es so schwer (und kostspielig) ist,
die Mutare mit Bajonett IV Filterfassung (links) und die B IV Filter aufzutreiben?
Vielleicht gelingt es mir ja, die Rollei 16(S) in mehr Anwenderhände zu treiben,
wenn ich ein kleines Geheimnis lüfte :
Der gerändelte Rand der normalen Rollei 16 Mutare (rechts und an der Kamera)
ist ein Zeiss-special-geheim-Gewinde, man kann daran ganz normale (umgedrehte)
55mm Schraubfilter befestigen und erspart sich somit die Jagd auf und Ausgaben
für die teuren seltenen B IV Filter (außer beim Polfilter, da klappt es nicht).
Wenn wir das schon früher gewußt hätten ...
Die Rolleiflex 3000P ist hinlänglich bekannt, bei der Ergründung der "Sondermaßnahmen"
zur Erreichung der kurzen Blitzsynchronzeit (1/800s) hilft ein scharfer Blick auf das zum 4/80
umgebaute, von der SLX her bekannte Planar 2,8/80 weiter ... die Öffnung wurde ein wenig
begrenzt, so daß die Verschlußlamellen quasi einen Frühstart hinlegen können ... später bei
den PQS-Objektiven zur 6008 wurde dann echte High-Tech eingebaut
Wenn die Kamele längst versorgt sind und viele schon mit den Tänzerinnen
im Zelt verschwunden sind, sitzen einige wenige Männer noch am Lagerfeuer,
polieren ihre vergodete AK47 und hängen ihren eigenen Gedanken nach ... an
vielen dieser Abende habe ich lange über einen Vorwand nachgesonnen, um
hier meine Rollei A26 mit rundem Auslöser zeigen zu können:
Wie schon so oft, half das Glück: spezielle B+W-Filter (UV und R1,5) speziell
für die A26 - nur von 1,5 Gewindegängen gehalten und die Frontklappe geht
nicht mehr zu ... solche Teile kann man nicht jagen oder suchen, die müssen
einen finden.
Bei der Gelegenheit auch noch der Blitzadapter (ebenfalls ein Fremdfabrikat,
hier mit einer etwas geschundenen blauen Originalverpackung) die Kamera
wird vom Adapter auf Blende 5,6 eingestellt (wie sonst vom Blitz).
Um meinen ersten Blitzadapter zu bekommen mußte ich eine defekte A26 teuer
kaufen ... beim C26 Blitz sind übrigens in aller Regel die fest eingebauten NiCd-
Akkus hinüber.
Wie oben erwähnt, macht die 2006er Auflage des Rollei Report 3
es schwerer, Dinge zu zeigen, die nicht drin sind - aber es geht:
Faustknopf und Zubehörschuh zur Rolleiflex SL 35. Den Faustknopf gab
es dann auch bei der SL 350 und er schlug "die Sytembrücke" zur 2,8GX.
Rollei war von dem Schuh so überzeugt, daß man ein DBGM dafür brauchte:
Der erste Motordrive zur Voigtländer VSL 3 E sah (im Prospekt) noch aus
wie ein umgebasteltes Pentax-Teil (und war's auch, aber nicht weitersagen!),
doch der Ehrgeiz der Rollei-Ingenieure hat uns dann eine eigenständige
Konstruktion beschert, die in Singapore montiert wurde ...
Nur die Marketingleute wissen, warum das Ding erst Autodrive und später
Motordrive hieß ... niemand weiß, warum man beim abisolieren von bunten
Kabeln in die Kupfer-Seele kerben muß, aber wir alle wissen, daß das so ein
Gerät leicht mal himmelt.
Sie fragen, wenn der so toll ist, warum haben andere Hersteller es nicht
genauso gemacht?
weil zum einen die Ratschenkupplung der Befestigungsschraube (oben) und
zum anderen der Stufenschalter für den Auslöser (unten) patentiert wurden
(und wer weiß, was noch?)
Der Stufenschalter arbeitet mit einer Übertotpunktkinematik an den einzelnen
Kontaktplättchen und durch die Anordnung der Lagerpunkte ("12", "14" im Abstand
"a") ist die Reihenfolge der Betätigung (inkl. genau umgekehrter Reihenfolge
beim loslassen) sichergestellt. Der Schalter begegnet uns dann auch wieder in
den Kabelauslösern und der Rolleiflex SL 2000 F (und Nachfolgern/Derivaten).
Glücklich, wer einen besitzt, noch glücklicher, wer einen funktionierenden oder
eben die "Autodrive" beschriftete Variante besitzt.
Gewisse Leute sind sogar sooo glücklich ob des Umstandes, die Voigtländer-
Variante und sogar eine passende Gebrauchsanleitung zu besitzen, daß sie
es mir mailen müssen (Willkommen im Club, Hr. A. aus G.) hier noch ein Foto
inkl. Karton (mit der sonst nicht erwähnten Voigtländer Bestellnummer) dazu:
Analog zu den Kameras mit anders genarbter Plastik-"Belederung".
Nett auch die kleinen Unterschiede beim Balgen:
Nicht nur Hammerschlag statt Knautschlack, sondern auch sowohl
äußerlich als auch funktionell andere Bedienelemente!
Denk' ich an Rollei-PROSPEKTE in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.
Der bekannte Profi-Fotograf Peter Kaus vermeintlich "in Situationen in denen es
um Aufnahmen mit hohem Filmverbrauch geht" - aber keine Angst! Ohne das kleine
Verbindungskabel hier wird er mit dem Auslöser am Magazin keinen Millimeter
Film verbrauchen.
Allerdings habe ich auch noch keinen mm Film im Langfilmmagazin verbraucht ;-)
Betrachten wir die Zeitenräder der SL 2000 F, 3003 und 3001 (von links nach
rechts) fällt auf, daß die Indexmarke von Innen nach Rechts verlegt (und damit
die Orientierung der Beschriftung geändert) wurde (auf der SL 2000 F drei andere
Rädchen z.B. bis 1/2000s und mit anderen Farben, auf der 3003 noch eines ohne
die "Nasen")
dadurch kann man (bei 3003) die eingestellte Zeit auch noch ablesen,
wenn der (sehr gesuchte) 30° Sport-Prismensucher montiert ist.
Der Rollei Report 3 zeigt ein Muster des Prismas (vgl. Beschriftung und Fuß):
Ich zeige das Serienteil, aber dafür einen sonst nicht üblichen Tragegurt und
beides an einer 3003 die einmal dem Rollei Geschäftsführer Norbert Platt gehört
hat (das sieht man der Kamera nicht an, aber Sie können ihn fragen ;-).
Ganz anders kam es mit den "Meßschiebern" zur Rolleiflex 3003. Die wurden mal in der
Anleitung angedroht, verschwanden dann aber klammheimlich. Das Muster "Spot" macht
unmittelbar klar: da muß ein Loch rein (wegen der Verriegelung für den Funktionsdrehhebel)
wie beim Model "integral", dann läßt sich der Hebel drehen und es wird klar: man braucht eine
zusätzliche leere Magazinhüse, da sonst der nach vorn fahrende Magazineinsatz mit der
Filmandruckplatte übelst gegen den Meßschieber drückt ... (die Auslösung wird durch die
ausgefeilte Logik des Magazines gesperrt, da ja der "Film" nicht ganz in Aufnahmelage ist)
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.
Dem Glücklicheren piept der R-Traveltime Wecker
und bei einigen wenigen piept der Prototyp
bzw. das Vorserienmodell, noch mit "Rollei" beschriftet.
Rollei Singapore (damals unter der Aegide von Norbert Platt) wollte mal zeigen,
was man noch alles im Gehäuse der A110 unterbringen kann.
Rolex jedoch stank es, daß jemand anders "Rolxyz"-Uhren
auf den Markt bringt ... also wurde die allererste Serie verschrottet
und die Serie (links im Bild) wurde zum "R-Traveltime" Wecker