Hier zeige ich ein paar Dinge, die in den Rollei Report 4 gehören.

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Kameras

Objektive

Nokton, hmh, klingt irgendwie nach Nacht, macht nichts, ich zeigs:

Sieht aus wie ein Novoflex Makro Noflexar, ist es auch (mit Rollei QBM Anschluß),
doch mit Pech gehört es gar nicht hierher, weil es erst von Ringfoto vertrieben wurde,
nachdem Rollei die Voigtländer-Namensrechte abgetreten hatte (ich ermittle noch).

Das Reflex-Dynar 8/500 ist auch ganz nett, kurz und knapp, und es verschwindet
nicht gleich ganz Sylt hinter den Düne, wenn man mal ein 500er zückt.

Viele gab es davon sicher nicht. Hr. Prochnow schreibt: "Lieferung war vorgesehen.
Durch den Konkurs ist es zu keiner oder nur zu kleiner Musterlieferung gekommen."

Analoges gilt auch für das 5,6/400 in der Voigtländer Ausführung:

Apropos sehen ohne gesehen zu werden, oder "Drillinge, seit der Geburt getrennt":
Das Sonnar 2,8/40 fest in die Rollei 35 S (oder auch 35 SE und Classic) eingebaut
kennt "mann", mit M39 Gewinde und M-Bajonett-Adapter auch,

- aber was ist das in der Mitte?

Ein Halbbruder aus der Ecke "Sondertechnik" - mit T2 Anschluß und in Retro-
Stellung (und noch ein paar klitzekleinen Modifikationen).

Bizarr, was kommt einem wohl so nah vor die Linse (daß man nichts mehr ausleuchten
kann), doch man blendet nicht ab??? Ist das ein Röntgen-S-Sonnar ???

Sicher gibt das folgende Bild eine Anregung, wozu so etwas gut ist (Okular und Kappe
an dem Ofenrohr mal weggedacht ...).

Wer schon einmal ein Nachtsichtgerät unter ernsten Bedingungen benutzen muße.
wird den Einblickverschluß zu schätzen wissen: Die beiden Klappen öffnen erst,
wenn der Beobachter sein Auge zur Beobachtung randrückt (links, beim grauen
Vorserienexemplar von der Rückseite gezeigt und mit der Hand zur Hälfte simuliert).
Das hindert nicht nur Schmutz und dergl. am eindringen, sondern verhütet auch,
daß man mit dem grünen Licht des Bildschirmes laut "HIER!" schreit und gegenerische
Sniper zur Soirée einlädt.

Wie immer verdient auch der Objektivdeckel besondere Beachtung. An der Außenseite
ein in fünf Positionen rastender Drehknubbi und von Innen sieht man, daß damit
jeweils drei Löcher in vier unterschiedlichen Größen (einmal mit Filter) freigegeben
werden können (für den Spieltrieb bei Tageslicht oder statt Fernglas).

Natürlich sind wir mit unserer kleinen Wehrsportgruppe auch mal bei Tageslicht
unterwegs, dann nehmen wir das DF und wenn's ganz hell wird mit Graufilter (links):

Interessant der Riemen und das Filtertäschchen in der Profi-Ausführung: schön grün
und im Gegensatz zum Textilgurt abwaschbar (besser bei der Vorbereitung der
Spindkontrolle und/oder nach dem ABC-Alarm). An beide Tragehilfen lassen sich die
Okulardeckel per Druckknopf befestigen. Für Superprofis gab's das Glas auch mit
Strichplatte im rechten Strahlengang. Wie man mit den Strichen rechnet liest der
geneigte Hobby-Artillerist am besten in der Tiger- oder Panther-Fibel nach, da ist es
ganz erträglich und verständlich erklärt - für ganz hartgesottene Naturen wird's wohl
auch im Reibert oder in einer schönen ZDV stehen. Für den Laien nur soviel: das nervt
beim gucken und andere Leute schätzen damit unter Anwendung schwarzer Magie
Entfernungen.

Nun wieder etwas ziviler: Das Vorserienmodell der Fassung zum 1,4/35mm Distagon
zeigt eine Naheinstellgrenze von nur 26cm ... 4cm mehr oder weniger könen schon mal
einen kleinen Unterschied ausmachen, gelle?

Gleichzeitig ein guter Vorwand, mal die Frage aufzuwerfen, warum die Blendenreihe
an unseren Objektiven "1,4-2-2,8-4-5,6-8-11-16" geht und nicht "1-2-3-4-5-..." oder
"2-4-8-16-32-...". Die Antwort "Das ist nunmal die DIN Frau Lehrerin!" zeugt schon
von gewisser Cleverness.

Mein Tip: das hat damit zu tun, daß die Menge des durchgelassenen Lichtes irgendwie
mit dem Durchmesser der Blendenöffnung korrespondiert, nochmehr aber mit der Fläche
... und die wächst mit dem Durchmesser im Quadrat.

Fängt man bei 1 (wie 1:1 also die Öffnung genau so groß wie die Brennweite) an,
kommt bei einem Durchmesser 1:1,4121356 (Wurzel 2) nur noch die Hälfte,
bei 1:2 ein Viertel, bei 2,8242... (oder 2 mal Wurzel 2) ein Achtel Licht durch ...man
hat also bei der Gravur ein paar Nachkommastellen eingespart (und ab Blende 11 wird
auch kräftig gerundet). Bei den Verschlußzeiten ist es ein wenig offensichtlicher, da linear.
Und? schon immer gewußt? Noch nie drüber nachgedacht? 
Oder "Ach, interessant, wieder einen Tick schlauer für lau!"?

Im Buch wird dann und wann bei den metric-Objektiven lapidar erwähnt, die
Entfernungseinstellung sei gerastet; das ist wichtig, um präzise Berechnungen
anstellen zu können. Was nicht so oft erwähnt wird: es gab für QBM-Objektive
mindestens zwei Arten der Rastung: Außen- und Innenrastung. Links im Bild die
Innenrastung (vorne Planar 1,8/50, hinten Sonnar 2,8/135), rechts Außenrastung
(vorne Rolleinar 2,8/105, hinten Distagon 1,4/35) - bei Außenrastung drückt man
den roten Knubbi und kann ganz normal die Entfernung einstellen, bei Innen-
rastung bekommt man 'nen Knall (für jeden Fokus-Schritt muß einer der zwei
sibernen Rastknubbis mit einem spitzen Finger eingedrück werden):

Was ist sonst noch eine Anmerkung wert? Bislang ist das hier gezeigte
Rolleinar MC 2,8/105, das einzige, mir bekannte Rolleinar Objektiv für
metric Zwecke (aber sowas hat nicht viel zu sagen).

Ein Berater der Deutschen Bank sagte mal zu einem Mitbewerber: "Das Problem ist: 
Ihre Werkzeuge sind zu fein." Gegenfrage: "Wie meinen Sie das?" (vulgo: "Hä-äh?"),
Erläuerung: "Ihre Werkzeuge sind so fein, daß Sie damit Haare spalten können, Herr
Böttcher." ... wem das hier wie Haarspalterei erscheint, möge bitte schnell weitergehen
zum Zubehör. Die Objektive hier sind sämtlich bekannt, lediglich ein paar Details sehen
anders aus als im Prospekt oder Rollei Report.

Der Blendenring am 3,5/15 und die orangen feet-Markierungen sehen eher Contaxig aus,
und auch der kleine weiße Knubbi (statt verstecktem Rotpunkt) am 4/18 ist für Rollei-Zeiss-
Objektive eher ungewöhnlich.
Das gummiarmierte 4/18 hat zwar auch kein Filtergewinde, jedoch einen innnen umlaufenden
"Grat", damit der neumodische E67mm Objektivdeckel hält (70mm Stülpdeckel bei der alten
Variante) - so schützt Carl Zeiss die Sterblichen vor vigenttierenden Filtern.

Auch bei den Zooms zeigt uns der Prospekt manch Handmuster.

Hier die Serienexemplare zusammen mit den dazugehörigen Streulichtblenden.
Beim 70-210 Apo kein Unterschied zum Prospekt, beim 28-80 anderer Ring für die
Brennweitenverstellung.

Vom 35-105 (PR 666) gab es eine "fat" und eine "slim" Version:

Beim 2,8/35

und auch beim 2,8/135 (aber dafür mußte ich erst in den Keller) gab es
merkwürdigerweise auch eine Version "Made in Singapore". Ob die auch
von Mamiya kam, oder ob die Objektive wirklich aus Singapore kamen?

Beim 2/50 dann mal wieder ein anderer Blendenring als im Prospekt - ich suche
übrigens noch ein 2/50 Rolleinar, dessen Seriennummer nicht mit einer Null beginnt

und ich suche natürlich noch den Grund, warum das nicht mit "MC" bezeichnet wurde ...

Beim 2,8/80-200 wurde zusätzlich zum Blendenring noch an der Beschriftung am Ring
um die Frontlinse für den Prospekt rumretuschiert und ein helles Bajonett gezeigt.
Beim 3,2-4,5/28-105 sehen Beschriftung und Dreh-Schiebering auch im Prospekt ganz anders
aus als im richtigen Leben. Der außenliegende weiße Knubbi wurde wohl Anfang 1984 mit
dem HFT 2,8/28 erfunden bzw. endlich eingeführt.


Beim 2,8/105er Makro ein ähnliches Bild:

Im Prospekt ein außenliegender Blendensimulator (Nikon???) und ein helles Bajonett.

Beim Telekonverter ein noch schlimmerer Befund: Der Prospekt zeigt uns einen
geschminkten Danubia-Konverter (hier rechts im Bild), später kam ein Kenko bzw.
Yabe-Konverter zu uns (und das war gut so!).

Mal mit Traktorstollengummi, mal gewohnt pyramidal.

Bei den tapferen Schneiderlein keine Einwände, ich liefere nur das Foto nach:

Das 2,8/35 ist übrigens keine Offenbahrung. Das 4/35 hat einen mit wenigen 
Schrauben wechselbaren Bajonettsockel, "echt Rollei" ist es nur mit "HFT"
Gravur (beim Zubehör Autodrive auf dem Foto besser zu erkennen als hier).

Zubehör

Unter dem Namen Strobonar machte Honeywell schöne Blitze und Furore.

Der Servo-Auslöser "Foto-Eye II" (wie wohl Nummer 1 aussieht?) hat an der
Rückseite noch ein praktisches Gummiband für die Befestigung am Stabblitz.
Der "AUTO STROBONAR 280S by Rollei" Blitz rechts wartete mit einem Diffusor
(dem für den beta4 recht ähnlich) und einer abschaltbaren (dazu wird das kleine
schwarze Hütchen über den Sensor gestülpt) Automatik auf.

Manche Bekenner kleben sich einen Regenbogen ans Auto,
obwohl schon ein Kölner Kennzeichen dran ist ... ich bekenne
meine Neigungen dann eher mit einem Pin am Sakko.

Die Frage welche Krawatte ich umbinde ist schnell geklärt,
aber welche Krawattenklammer nehme ich heute dazu?

Womit schreibe ich???

Welche Uhr binde ich als Schwarzseher um???

Die Wahl hängt ja auch vom Anlaß ab ...

Wird's ein wenig feiner oder muß ich gar abtauchen?

Womit gebe ich Feuer???

Das untere (Gas-Feuerzeug mit Piezo-Zündung) war anläßlich einer Weihnachtsfeier
ein Geschenk des damaligen Geschäftsführers Zettel an die Mitarbeiter. Er soll sich
mit der Bemerkung "damit Ihnen allen ein Licht aufgeht!" in Lichtgeschwindigkeit viele
neue Freunde in Braunschweig gemacht haben (aber das ist Hörensagen, Euer Ehren).

Warum das Golfhandtuch in blau gehalten wurde (sonst waren zu der Zeit bei
den Fan-Artikeln schwarz und grau angesagt), konnte ich noch nicht ausrechnen.

Und wer meint, es sei ganz einfach, einem Fotohändler seinen Tischrechner
abzuschwatzen, sei eines besseren belehrt. Eher läßt er mich/Sie mit seiner
sechzehnjährigen Tochter ein Wochenende an der Ostsee verbringen (er weiß ja
wir sind nur an Kameras interessiert!). Wenn Sie auch einen haben, können Sie
ja mal versuchen auszurechnen, mit wieviel Fotohändlertöchtern ich ausgehen
mußte, um all die Tischrechner hier zu bekommen.
Disclaimer: Herr Neuse, Ihre Tochter war nicht dabei, ehrlich!!!

Die dargestellte Zahl ist übrigens nicht die Kreiskonstante Pi, sondern "22/7" aber
das ist einen Hauch dichter dran an Pi als "3,14" und nicht ein Tastendruck mehr.
Hätten Sie's gewußt? Oder "kenn ich, weiß ich, war ich schon!"?

Früher haben wir uns mit Rätseln die Zeit vertrieben:
Was liegt im Dschungel, ist braun, warm, feucht und riecht nach Bananen?
Was liegt im Wald, ist himmelblau, warm, feucht und stinkt erbärmlich?

Was ist gold, gunmetall, schwarz, blassgrün, sand, blau, oliv, mattschwarz und
mit Wolfgang Saß um die Welt gereist???

Genau, die ersten beiden sind zu einfach und total albern, aber wir waren jung
und brauchten das Geld. Die Antwort Nummer drei hat es schon eher in sich:
Objektivdeckel für die kommenden Ausgaben der Rolleiflex 2.8GX auf der Suche
nach der Farbe, die bei den Kunden ankommt!
(Zum Glück blieben uns ein paar davon erspart.)

Das nächste Bild zeigt uns den Seriendeckel zur 2,8GX sowie den aktualisierten
System-Pistolengriff und einen erfolglosen Versuch die Sportsucheritis zu bekämpfen

ein adaptierter SL 66 E/SE/X Lichtschacht mit Sockel für die Zweiäugigen, das (spätere?)
Serienteil (vorne, liegend) ... natürlich mit einer Klappe für den Sportsucherdurchblick.

Auch Rollei (nicht nur Leica) kann Pandas produzieren ... wie wir an
diesen Rolleinar 1 B III Nahlinsensätzen zur Rolleiflex 2,8GX sehen können:

Mattschwarzes Rohr und glänzender Zierring oder
glänzendes Rohr und schwarzer Ring?
Sie haben die Wahl der Qual!

Es gibt kaum etwas über die Projektoren zu schreiben ...

aber dieser unscheinbare, simple Blechstreifen (alias PR 853/5 Bestell-Nr
591 100 "Lampenzieher für Halogen Lampen") ist eine geniale, patentierte Idee:

und verhindert verbrannte Finger beim Tausch der ausgebrannten Birne.
Ja, ich sage "Birne" oder gar "Glühbirne" (nicht "Leuchtmittel" oder "Lampe"),
"Nagel" (und nicht "Drahtstift"), "Zollstock", "Neonröhre", "Schieblehre", ...
denn so weiß jeder, was gemeint ist, und ich muß hier ja keine "Lehrlinge"
quälen und den großen Fachmann spielen.

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