Hier zeige ich ein paar Dinge, die in den Rollei Report 5 gehören.

Zurück zu den Objektiven

Zubehör

Erster Gedanke: Wow! Parkmarken für Bespin, dafür mußten bestimmt
schon viele tapfere Männer ihr Leben geben ...

... nur knapp daneben. Das sind verschiedene "retroreflektierende
Meßmarkierungen" zum aufkleben. Angeblitzt sehen die dann so aus:

Die in der Mitte sind numeriert (klein, jeweils unten links) und auch
codiert (irgendsoein Strichcode), so daß man sie nachher auch im Bild
noch gut auseinanderhalten kann (die anderen werden sicherlich andere
Vorteile haben ;-)

Früher mußte ich hiermit meine Vermessungen protokollieren:

Nicht nur vor dem Hintergrund eines Q16-Kaufes muß ich mir dann und wann von
syphillitischen Halbhirnen und anderen Ignoranten die Frage gefallen lassen, ob
ich denn noch alle Tassen im Schrank hätte, die Antwort: "Nein, und das ist gut so!
Ich trinke lieber aus dem Becher.".

Sprechen wir kurz mal über Deckel ((m)eine (un)heimliche Leidenschaft).
Man glaubt kaum, für was es alles Prototypen bzw. Muster geben muß:

Links der Rolleiflex SLX/600x-Deckel, den wir alle kennen und lieben,
rechts, spanabhebend aus dem Vollen geschöpft das Muster

Und, da wir gerade beim Klassiker SLX sind hier noch mehr wichtige Zubehörteile:
auch die Schnelleinstellhebel mußten ersteinmal erfunden werden:

Links am Rande die Serienteile.

Für die Etuis der Filmhalterahmen war scheinbar mal eine andere Lösung als
die Tasche aus schwarzer Lutschfolie vorgesehen:

Übrigens wird die Provenienz auf einem provisorischen Aufkleber mit
"Made by Rollei Singapore" deklariert.

Auch Pistolengriffe muß man immer wieder neu erfinden. Diese Exemplar ist wie
immer faszinierend. Es hat einen ovalen Querschnitt und kann ganz gerade sein,
weist aber entlang der schrägen Trennlinie einen kreisrunden Querschnitt auf,
ist dort (wie auch der Auslöseschalter) drehbar gelagert und ...

kann dadurch interesssant asymmetrisch (hier nach links) verdreht werden,
damit selbst auch ein linkshändiger Quasimodo "seine" Kamerahaltung finden kann.

Wie bitte? Die Erklärung ist schwer verständlich?? Na, dann lesen Sie doch
einfach im US Patent 4097883 nach, wie die Erfinder Adamski und Prochnow es
verständlich machen (kleiner Auszug): "The grip part proper is angularly adjustably
connected to a head carrying the camera whereby the grip axis and the axis of
rotation are inclined to each other and the latter is inclined to the center axis
of the head. The correspondingly oblique interface is additionally used to hold
an adjustable ring carrying a camera release switch.
". Na, evtl. hilft ja die
Zeichnung weiter (Strichpunktlinie für die gerade Position)
:

Die nächste Pistolengriffneuerfindung (PR 1020/0) war dann Systemübergreifend für
SL 2000 F und SLX/6006 vorgesehen (später auch für 2,8GX) hier an der 6002 gezeigt:

In der ersten Ausbaustufe noch mit mechanischer Auslösung (total sicher vor
Kabelbruch! (vgl. US-Patent 4329041
)), später dann doch mit Schalter und Kabel.
Das Kabel an der Kameraseite in diesem Falle ist die Überleitung zur Datenrückwand ...

Die Datenrückwand zur 6002 könnte in Teilen dem einen oder anderen Nikon-Freund
bekannt vorkommen. Mich hat die Notwendigkeit des 220er Films beinahe in den Wahn
getrieben: "Ja, den müssen wir bestellen, nehmen Sie doch zwei 120er",
"Da kann meine Datenrückwand nicht durchs Schutzpaier durchbelichten!" - ich habe
dann in Frankfurt auch ein paar Rollen zum mitnehmen bekommen (eines Tages werden
wir wohl noch beim Bäcker unsere Brötchen bestellen müssen!).

Dummerweise hat das Labor dann bei der Entwicklung geschafft, lila Flecken zu
produzieren ... es hat etwas länger gedauert 220er Film als Ersatz zu bekommen.

Wir können drüber diskutieren, ob es ein Zeichen für suboptimales Produkt-Design ist,
wenn man noch nachträglich einen Griff drandesignen muß ... aber wofür ist es ein Zeichen,
wenn fremde Menschen in einem fremden Land Griffe für mein Produkt ersinnen???

Die Hölle wird bekanntlich von Franzosen organisiert; folgerichtig sind die Köche
Engländer, die Liebhaber Schweizer, die Komiker Deutsche und ialienische (Manfrotto)
Ingenieure konstruieren schnell noch einen Griff für unsere Kamera (Rolleiflex 6003
professional) und das Heck unseres neuen 7er BMWs.

Nicht zu vergessen ein beinahe geheimes Teil: der in der Rollei-Propaganda
nahezu totgeschwiegene Zusatzrahmensucher 150 / 250 / 350mm

In der Anleitung zur SLX/6006 nur textlich erwähnt, im späten 6006 Prospekt verschämt
in der Ecke des Familienfotos gezeigt und im Rollei Report 5 als Suchermaske 4,5x6 bezeichnet.

Hier die volle Wahrheit: Sportsucheritis im fortgeschrittenen Stadium.
Allen, die mit dem 5,6/250er Sonnar oder gar dem 5,6/350er Tele-Tessar
an ihrer SLX/6006 sportsucherisch auf die Pirsch wollen, wünsche ich viel Glück!
(ich montiere dann derweil das 45°-Prisma ...)

Ich weiß nicht zu welcher Kamera der FM 1 ursprünglich erfunden wurde (SL 66 E, 6006
oder SL 2000 F/3003) - hier im Bild an einer 6003 SRC 1000. Fakt ist, daß die Elektronik
der Kameras unterschiedlich (schnell) war.

Der FM 1 für die 6006 funktioniert an der SL 2000 F / 3003 erst bei Verschlußzeiten,
die deutlich länger sind als 1/100s - also kauft der Rolleigraf zwei davon, oder den hier
mit Umschalter. Sollten Sie mal einen FM 1 kaufen wollen, fragen Sie den Verkäufer ruhig
mal, zu welcher Kamera er paßt und vor allem: "Funktioniert das Ding denn???". Der erste
Test, ob die grüne LED leuchtet, ist wenig aussagekräftig, aber 90 Sekunden später ...
da wird's interessant. Viele FM 1 schalten nicht (mehr) alleine ab - in aller Regel messen
die dann auch nichts mehr.

Sie haben chronisch das Gefühl, betuppst zu werden? Willkommen im Club!
Mit dem Tester Integral können wir immerhin nachgucken, wieviele Auslösungen
unser (zukünftiges) Baby schon auf dem Buckel hat - na ja und noch ein bißchen mehr

Wird einfach wie ein Auslösehandstück in die 14polige Buches gestöpselt und los
geht die Erkundungstour.

Zurück zur Museumsübersicht