Hier zeige ich ein paar Dinge, die eines Tages in den Rollei Report 6 gehören.

VORSICHT ! 

Einige der hier gezeigten Photgraphica-Exkremente sind nicht für empfindliche Kamera-Liebhaber geeignet.

Lesen und gucken auf eigene Gefahr.

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Kameras

Die etwas teurere Art "Bitte" zu sagen kam Ende der Achtziger auf den Markt.
Rechts im Bild die Mutter aller Pregos: Die Samsung AF SLIM in der weiß-goldenen
Ausführung (meine d330motion wird da heute noch geblendet).

Apropos Mutter: Meine Mutter hat meine erste Prego requiriert und für gut
befunden. Alle anderen Ablenkungs-Leicas, Contax T2 und dergl. verschmäht
sie. Das hat inzwischen die dritte Prego verschlissen (einmal war's das
Filmtransportgetriebe (Plastik), einmal der Objektiv-Antrieb (Plastik) und
einmal eine Hafentreppe auf Bornholm (Beton & Naturstein)).

Ricoh klingt eher nach Vater, aber meiner wurde mit der R1 nicht so recht
glücklich (da habe ich die Rollei-Variante in der edlen, mit dunkelgrünem
Samt ausgeschlagenen Holz-Box (es gab die Kamera aber auch im etwas
prosaischen Pappkarton) gleich für mich behalten).
Dabei ist die Kamera wirklich handlich und die Optik ist "OK".

Die Ricoh GR1 hatte (statt des 30mm Objektives (mit 24mm Option für
Panorama)) ein 2,8/28 aufzuweisen, das so toll war, daß Ricoh es auch
in M39 Fassung für die Leitzianer anbot ... aber wir wissen ja "Leica
Objektive sind die besten!" (der §1 der Foto-Optik), das kann man "überall"
und besonders bei Erwin Putts nachlesen, also habe ich es mir gar nicht
erst gekauft.

Schon in jungen Jahren lernte ich die Vorzüge neuer Filmforamte (Rapid-
Kasette, Rollei 16 Kassette, Instamatic 126, Pocket 110, Disc, Kodak
Sofortbild etc.) kennen: Im übernächsten Jahr, wenn das Format wieder
aus der Mode kommt, bekomme ich die abgelegten Kameras von all den
netten (Nenn-)Tanten und (Nenn-)Onkels geschenkt - Juchu!

Auch Hr. Rollei (mit nano 60 (links) und nano 80 (Mitte)) und sogar (wie rechts zu
sehen) Hr. Leica haben mir so so manche Freude beschert.

Der Mercedes 600 mit verlängertem Radstand unter den Kompaktkameras,
die Rollei QZ 35 W und T.
Boah, als die zum Stückpreis von 3998,-DM auf den Markt kam und in Hamburg
präsentiert wurde, habe ich dem Rollei-Mann erstmal erklärt, daß das für mich der
gelungene Versuch der Kombination der Nachteile von Contax T-VS (festeingebautes
Zoom-Objektiv) und der Contax G1 / G2 (groß, teuer, schwer, und eine lahme Blitz-
Synchronzeit wegen des Schlitzverschlusses) sei. Seitdem guckt er mich immer
komisch an und redet nicht mehr mit mir. Wahrscheinlich hatte ich ihm aus der Seele
gesprochen aber er konnte sich firmenintern nicht durchsetzen ...

Da wußte ich aber noch nicht einmal, daß die im Prospekt versprochenen 3 Bilder pro
Sekunde bei weitem nicht erreicht werden (nicht mal bei manueller Entfernungseinstellung!),
daß die angekündigte TTL-Blitzsteuerung wohl dem beengten Platz hinter dem
ApoVariogon zum Opfer fiel und auch die Gravur "Rollei Fototechnic Germany" am
Boden unter einer koreanischen Kamera (mit deutscher, Rolleiflex 6008-kompatibler
Riemenbefestigung) hatte ich da noch nicht entdeckt ... (da hätte ich mich aufgeregt).

Inzwischen weiß ich die Kamera(s) zu schätzen. Die QZ 35 W (28-60mm sind mir
lieber als 38-90mm) kam schon manches mal mit auf Reisen.
Das Objektiv ist richtig gut (muß bis auf Reflexe bei direktem Gegenlicht den
Vergleich mit einem Tri-Elmar nicht scheuen) und die logische Bedienung
mit abschaltbaren Automatik-Funktionen (Autofokus, Blende und Zeit) wissen zu
überzeugen. Auch den Etikettenschwindel nehme ich kaum noch übel.

Fangen wir mal behutsam die Steigerung an ... die Prego 30 wurde angeblich mal
eingeführt, weil es Rollei Kunden gegeben haben soll, die eine Kompaktkamera mit
fester Brennweite wünschen (und Samsung die Mutter aller Pregos (die AF-Slim) und
Ricoh die R1 (das Basismodell zur Prego micron) eingestellt hatten) ... ich fürchte, es
war eher, weil jemand in der Salzdahlumer Straße seine Petersilie geraucht hat (andere
Leute essen Petersilie).

Aber die Kamera ist gar nicht sooo schlecht (habe einen Diafilm recht erfolgreich
damit belichtet - der aufmerksame Betrachter wird festestellen, daß sich im engen
schwarzen Lederdress sogar eine zweite verbirgt ...)

Auch die Prego 70 könnte man beinahe als Kompaktkamera gelten lassen

es geht viel schlimmer und das sehen wir dann hier:

Das hier sollte alle Omis und Opis, die sich eine Kompakt-Rollei kaufen,
"Weil Rollei ja immer gute Kameras gebaut hat" ein für alle mal kurieren.

Das Grauen hat einen Namen: "GIRO"

Ob die Krone der X27C (oben vorn im Bild) oder der GIRO 30 AF (unten) gebührt
möge jede(r) selbst entscheiden.

Na? Nun haben wir uns aber alle eine kleine Erholung für den Vagus-Nerv verdient.
Die Fuji Klasse, in unseren Landen als Rollei 35 AFM bekannt ist echte Klasse.
Sie begleitet mich oft als Taschenkamera. Das lichtstarke Objektiv ist gut und wenn
man vorfokussiert, ist auch die Auslöseverzögerung recht gering. Der Sucher stellt
das Elend einer Leica minilux in den Schatten (obwohl das Leica-Objektiv einen Tick
besser ist), die Naheinstellgrenze (40cm) ist besser als bei der Contax T2 und
last but not least: Es steht "Rollei" drauf.

Hat so eine nette Kamera nicht mehr als nur ein Bild verdient? Ja:

Oben das weiche Lederetui und unten die Bereitschaftstasche für Spießer:

Apropos "unten", wenn man drunterguckt, entdeckt man doch, daß es auch
bei dieser Kamera zumindest zwei Varianten gab:

"Rollei Germany" und "Rollei Germany / Made in Indonesia" (Schluck!).

"Haben Sie Deja Vus?" "Ich geh' mal in die Küche und frag' den Chef!"
OK, es ist nur eine Cosina-Reflex ohne den Spiegelkasten aber das Objektiv ist
wirklich das original-Sonnar 2,8/40 - bekannt aus der Rollei 35 S, SE und classic

Ich werde mit Leica M (inkl. Minolta CLE) nicht recht warm, aber die Rollei 35 RF
ist trotzdem vom Look and Feel ganz erträglich! Da kann man mit knipsen

Hier nun Design geradewegs vom Mars: d7flex und d30flex.
Deutsche Digital-Spiegelreflex-Kameras ... sozusagen Rolleis V3 (kam wie V1 und V2
ein wenig zu spät "auf den Markt"). Zum Zeitpunkt der Ankündigung ein Knaller, aber
bei der Markteinführung wenige Jahre später waren es im Vergleich zum Wettbewerb
schon viel zuwenig Pixel und es werden nur Rohdaten gespeichert (kein jpg). In einer
Zeit als die CompactFlash-Karten noch echtes Geld kosteten (auf die mitgelieferte
16MB Karte passen 9 (neun!) Bilder ...) war das schon nervig.

Nicht schön aber selten. Die Bildgüte (Farbwerte und Signal-Rauschabstand auf
der Chip-Seite sowie Auflösung und Kontrast auf der Objektiv-Seite) ist schon OK,
aber eben kaum Pixel, nur Rohdatenspeicherung (nur mit Rollei-Software als Bild
zu erkennen und in ein verbreitetes Dateiformat zu konvertieren) und der (im Bild
an der d30flex montierte Metz-) Systemblitz ist (warum eigentlich???) nicht zum
SCA 356 System kompatibel (na ja, einen Fauxpas dieser Sorte haben sich ja auch
die Schweden bei der Fuji XPan gegönnt) ... schade, schade, schade.

Auch und gerade für so ein epochales Design braucht man natürlich erstmal
Muster:

Der Monitor hat bei der Begutachtung durch stechende Blicke schon arg gelitten,
die
Bedienelemente auch, sehen allerdings schon weitgehend so aus wie beim
Serienmodell

Die Front noch glatt ohne Modellschriftzug etc., das Display "solid state"
und einen Moment lang erwartet man eine Kamera mit Wechselobjektiv:

War wohl eher, um das Designmuster universell für d7flex, d10flex (die gab
es allerdings wohl nur in der Propaganda) und d30flex zu halten. Hier zeigt
sich auch, welch edle Materialien sich hinter der schlichten, oberflächlichen
Farb- und Formensprache verbergen: edles Holz und Messing.

Als ich "neulich" mal in Braunschweig war, verhandelte ich mit ein paar netten
Leuten über den eventuellen Kauf einer Rollei d30flex. Da ich zuvor in einem
anderen Bereich (Hey, weshalb durfte ich da eigentlich keine Fotos machen?!?)
en passant einige "schwarze d30flex" gesehen hatte und mich stets auf der Jagd
nach Exotinnen befinde, fragte ich natürlich, ob ich denn nicht auch eine  "Schwarze"
bekommen könnte - und erntete erst freches Grinsen und Gekicher, dann ein
zögerliches "das kostet aber extra" und "das dauert noch 'n büsch'n".

Na, die Herren haben mich dann aufgeklärt ohne gemein zu werden: "die Schwatten
bekommen einen 5 Mega-Pixel Sensor, da sind wir noch in der Entwicklungsphase".
Die ist inzwischen abgeschlossen und das Ergebnis war zwar immernoch zu teuer aaaber
die Bilder, die man damit macht haben nun wirklich Gesicht (und 6MB Roh bzw. lockere
3,3MB als erster jpg-Guß aus dem RDC Datenimport), und ich verstehe endlich das
Gelaber, daß das Objektiv so toll sei und ra-ra-ra. 

Jetzt frage ich mich nur noch, warum der Makro-Bereich nur bei der kürzesten
Brennweite funktioniert (je weitwinkliger das Makro, desto schneller der
Hintergrund außer Kontrolle bzw. die Grenze des Bettlakens erreicht). Oben
meine Rollei 35 classic - Krawattenklammer auf einem Lineal
1 Teilstrich = 1mm ... ca. 2cm vor der Frontlinse wird die Ausleuchtung von
Auflichtvorlagen schon schwierig (hinterher aufgehellt, dadurch schon milchig ...
na, evtl. kommt eines Tages ein schöneres und beweiskräftigeres Foto nach ;-) 

Nach der Erfahrung mit der d'flex (die übrigens Hr. Zettel den Kopf gekostet
haben dürfte) entschied man bei Rollei, das Geld lieber mit OEM Kameras aus
Fernost zu verbrennen.
Zuerst kam (meines Wissens) die Rollei d7com (7mm Brennweite, ca. 1.5

Megapixel, habe ich damals für 598,-DM bei geiz-ist-geil gekauft AUTSCH!).

Es ging weiter mit Rollei d23com, d33com und d41com (Zoom, und 2,3, 3,3
u
nd 4,1 Megapixel)

Später dann die Rollei d330motion

und auf einmal hatte Rollei mehr DigiCams als Flöhe.

Die Neuerscheinungen gerieten außer Kontrolle, Drucker kamen nicht mehr
mit Kartons und Anleitungen nach (die Anleitungen dann auf CD Rom oder zum
Download bei Rollei.de (am Download für den Karton arbeitet man noch)).


Die dc3100 ist der letzte Neuzugang bei mir, "d" steht wohl für digital, der
zweite Buchstabe dann für den Hersteller (hier wohl Concord, obwohl auf
irgendeinem Paper "Canon" steht).

Bei Rollei folgte die nicht so glückliche dcx400 gefolgt von der beseren Rollei
dcx400a

Die dp4200, dp5200 und dp6200 sind ganz nett:

Die dp4200 noch mit traditionellem Durchsichtsucher, die dp5200 und dp6200
glänzen statt dessen mit einem pornös großen Display.

Die d20motion konnte ich vorhin nicht finden, ein paar andere fehlen mir noch,
wie z.B. die da3, da4, da5, da6, da5324, dk3000, dk4010, dm5320,
dp300, dp3210, dp5300, dp5500, dp6000, dp6300, dp6500, dp8300,
dpx310, dr4,

dr4? Ach ja, da war doch was (sorry, die dr5 fehlt noch) hat wieder Ricoh-Appeal:

und die dr5100 irgendwie auch oder?

es geht weiter im Galopp: dsx410, dt3200, dt4000, dt4200
und wer weiß, was diese Woche noch dazu kam und nun ist mir schwindelig ...

Objektive

Zubehör

Kopf hoch! Das schlimmste kommt erst noch! Früher hieß es
"Man kann eine Firma auf drei Arten ruinieren:
- mit Glücksspiel, das geht am schnellsten,
- mit Frauen, das ist am schönsten oder
- mit Computern, das ist am sichersten!"
Bei Rollei ist man innovativ genug nicht so ausgetretene Pfade zu verfolgen,
man versucht es lieber mit OEM-Kameras (siehe oben X27C etc.) und billigen
"Fun-Produkten" aus Fernost unter dem eigenen Markennamen.

Ich frage mich, ob es eine wissenschaftliche Arbeit darüber gibt, wie lange es dauert,
sich einen guten Namen zu erarbeiten, und wie lange es dauert, ihn wieder zu ruinieren.

Na, evtl. mache ich ja nochmal ein BWL-Studium, da lerne ich bestimmt auch noch,
wie ich das Controlling so betuppse, daß niemand merkt, wieviel Nasse ich mit dem
Plunder in meinem Bereich für die gesamte Firma verursache.

Ich war nach einem ersten Blick durch das Fernglas und einem zweiten Blick auf das
auf einen PC geladene Digitalfoto so "erstaunt", daß ich das Ding sofort zur Überprüfung
nach Braunschweig geschickt habe. Ergebnis: "Alles so, wie es sein soll" ... na,
prima, da bin ich wohl nur durch die alten Rollei Ferngläser etwas verwöhnt.
Mein Wehklagen, daß die mitgelieferten Batterien ratzfatz leergelutscht waren,
wurde mit dem freundlichen Hinweis "Wir liefern gar keine Batterien mit dem
da20DigitalBino aus." beantwortet.
Früher kam bei mir die Zahnfee, heute kommt bei mir die Batteriefee - oder
wer mogelt die Batterien in den in Folie eingeschweißten Karton? Ein boshafter
Händler, der mich foppen will?

Eine andere innovative Idee sind wohl OEM-mp3-Player.
Der EK220 kam nicht auf den Markt (man hatte rechtzeitig Einsicht,
ein bißchen mehr Speicher darf es schon noch sein) - hier also ein Muster:

Das in wechselnden Farben beleuchtete Display glänzt besonders nett am Bosporus.
Auf die Gefahr hin, als Besserwisser dazustehen (ich nenne es "konstruktive Kritik"):
Hätte ich den Job bekommen, einen mp3-Player "für mich" entwickeln zu lassen,
ich hätte wohl einen (Lithium-Ionen) Akku (statt Batteriebetrieb) und einen Steckplatz
für mm/SD-Karten (mit) ins Pflichtenheft geschreiben. Dann käme mir und meinen
Kunden der laufende Preisverfall bei Speicherbausteinen nur gelegen. Ich müßte nicht
alle drei Wochen ein neues Modell mit mehr Speicher, neuer Bezeichnung, geänderter
Kartonage und Anleitung etc. nachschieben, schlimmstenfalls müßte ich eine größere
Speicherkarte beilegen.
Ach ja und ich würde verlangen, daß es ein Exklusiv-Produkt für mich wird (und nicht
morgen für weniger Geld als zum verwechseln ähnliches Noname-Gerät bei Conrad
im Regal liegt!).

Später wurde es ein wenig besser:


Der Rollei US-1GB sieht erträglich aus, hat mehr Speicher, OLED-Display,
und der eingebaute Lithium Ionen Akku hält locker 170 Songs lang.

Böse Zungen meckern dann und wann über mangelnden Fortschritt bei Rollei,
aber in der Metric-Ecke macht man modernste Sachen
.

OK, "läßt man machen" und es ist auch eher ein Werbegeschnk als ein neues
Produkt, trotzdem nett!

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